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> abwesend <


Selbsthomogen

Ist es nicht ein wahrer Segen
auch mal für sich selbst zu sein,
Alle Welt zur Seite legen,
Augen zu, aus Ja wird Nein.

Auf den Wiesen seines Herzens
frei sein Wesen auszubreiten,
Unbehagen auszumerzen,
mit dem Wind das Glück begleiten.

In sich selbst das Weite finden,
Herrscher sein im eig'nen Ich,
kurz in einen Traum verschwinden,
denn ein Lächeln wartet nicht.




Bei seinen Raumkonzepten ist es Christian Hof wichtig, in bestehende Räume harmonisch hineinzuarbeiten. Angesichts einer erneuten Beteiligung bei Uwe Neuhaus entwickelte sich spontan die äußerst reizvolle Idee, ein bäuerlich heimeliges Gästezimmer in rustikalem Holz einer Scheune als Ausstellungsraum zu bespielen, das am Eröffnungsabend zudem als Schlafstätte dient.

Es war von Anfang an klar, dass der Künstler wegen einer Terminüberschneidung zur Eröffnung nicht zugegen sein konnte, also >abwesend< sein würde. Dies bildete die Grundlage, anhand des vorhandenen Werkpools eine Raumstimmung zu entwickeln, die sich in der intimen Wohnsituation mit der Abwesenheit beschäftigt. Bis auf die Akustik-Arbeit "Sehnsucht und Seelsorge" konnte das Konzept ausschließlich mit bisher noch nicht gezeigtem Material bestückt werden, das dieses Thema umspielt.

Indirekt wichtigstes Bild ist das zentrale Fenster mit sattem Blick in die Natur. Es wird zur linken Wand mit Natureindrücken in Grün fortgesetzt. außerdem sind die rechts und links flankierenden Werke wie das Fenster in quadratischen Formaten.

"Kontakt-Abzüge", "Monologe", auf Fotos in Szene gesetzte verlorene Radkappen und ein dem Verkehr entrissener Straßenleitpfosten, Überbleibsel aus ausrangierten Setzkästen, das Raumprotokoll eines einsamen Tages ... eine der Kernfragen ist in all diesen Arbeiten natürlich die Frage nach der Position, weshalb "Position beziehen" zur tragenden Auseinandersetzung wird. "Der Künstler ist abwesend." steht auf einem goldfarbenen Tischaufsteller, "Der Künstler war anwesend." eröffnet mit einladendem Marker potentielle Stellungnahmen auf einem Whiteboard.

Wie wichtig ist es wirklich, dass der Künstler selbst anwesend ist, wie es ja oft auf Einladungen heißt? Müssen neben Werken immer Titel stehen, die auf die Kunst hinweisen? Gilt es nicht, auch mal die Kunst an sich samt der Wechselwirkung mit Raum, Werk und Betrachter statt nur in ihr enthaltener Inhalte zu entdecken?

Im Raum selbst animieren Telefone zum Zuhören, ein unscheinbar neben dem Bett installierter Warnmelder für "Kunst" und der klare Hinweis auf den "Notausgang" den Besucher zu Aktivität; er soll "Position beziehen."